| Auch Tierfreunde kommen hier auf ihre Kosten. Denn
        auf der Finca werden Andalusische Riesenesel und drei Mulis gehalten! Auch für
        uns als langjährige Pferdehalter waren diese Tiere ein besonders schöner
        Bestandteil des Urlaubs. Esel und Mulis sind nämlich mit Pferden zwar verwandt
        - aber doch ganz anders. Und eine Finca mit Tieren ist natürlich viel schöner
        als eine Finca ohne Tiere. Die Esel und Mulis können zum Beispiel bei einer Wanderung
        das Gepäck tragen. Wer nicht zu schwer ist (so wie ich), kann auf den Rieseneseln
        auch reiten. Es ist sicher ein besonderes Erlebnis, auf einem derart exklusiven Tier
        die Umgebung zu durchstreifen. Andalusische Riesenesel sind nämlich sehr selten
        geworden. Sie gehören zu den vom Aussterben bedrohten Haustierrassen. Für diejenigen, denen solche Tiere nicht so geläufig sind:Andalusische Riesenesel sind eine alte lokale Eselrasse. Früher wurden Tiere dieser
          Rasse in diverse Länder und nach Übersee exportiert. Der Ursprung der Rasse
          könnte aus Ägyptischen Eseln entstanden sein. Seit die Esel kaum noch Verwendung
          bei der Arbeit finden, ist ihre Zahl drastisch zurückgegangen. Es gibt nur noch
          wenige hundert reinblütige Exemplare. Die Größe Andalusischer Riesenesel
          liegt durchschnittlich bei 150 cm Stockmaß, das Gewicht bei 400 kg.
 Die Zahl der Esel und Mulis auf El Rincon de Tablas ist etwa ein Dutzend Tiere. Manchmal
            kommt ein Fohlen zur Welt oder es wird ein Tier hinzu gekauft. Aber Ingeborg und Hans
            geben auch Tiere ab, zB nach Deutschland oder England. Trotzdem sind sie alles andere
            als Eselhändler. Denn zum einen kann kein Züchter alle seine Nachzuchten
            behalten, zum anderen sind die beiden immer bestrebt, Eseln zu einem eselwürdigen
            Zuhause zu verhelfen. Und das ist ein trauriger Punkt in Spanien: Viele Esel (und andere Tiere) leben dort
              nicht unter artgerechten Haltungsbedingungen. Sie werden vielmehr oft ziemlich mies
              vernachlässigt und in erbärmlichen dunklen Verliesen eingesperrt. Die wichtige
              Pflege der Hufe wird sehr häufig vernachlässigt, die Tiere bekommen kein
              artgerechtes und zu wenig Futter, der nötige Auslauf in frischer Luft wird ihnen
              von vielen spanischen Haltern überhaupt nicht gewährt. Mancher arme Esel
              sieht Zeit seines Lebens fast nie den offenen Himmel über sich. Aus all diesen Gründen können Ingeborg und Hans oft nicht hartherzig nein
                sagen, wenn ein solches Tier irgendwo zum Verkauf steht. So sind sie zu manchem Esel
                gekommen, der ihre Kapazität eigentlich sprengt. Diese Tiere müssen sich
                fühlen wie ins Paradies versetzt. Aber es ist eben nicht möglich, dass sie
                alle auf El Rincon de Tablas bleiben. Daher sind Ingeborg Wiegand und Hans Haberl immer
                auf der Suche nach geeigneten Tiermenschen, die solchem Esel für den Rest seines
                Daseins(!) ein artgerechtes Eselleben ermöglichen wollen und können. Mit
                viel Energie und Idealismus lassen sie sich von allen Widrigkeiten nicht davon abhalten,
                dieses immer wieder zu versuchen!Vielleicht hat der eine oder andere Leser dieser Seiten ja Lust bekommen, die Esel
                erst mal im Urlaub kennen zu lernen. Und wer dann "Feuer fängt", die
                Voraussetzungen bieten kann und weiß was auf ihn zukommt, möchte vielleicht
                auch ein solches Tier übernehmen, wer weiß? Ich würde mich jedenfalls
                sehr freuen, wenn durch diesen Text ein Esel zu einem besseren Leben käme. Natürlich
                werden die Esel nicht verschenkt. Erstens wäre es fatal, wenn sie dadurch in falsche
                Hände kämen und nur weiter gegeben würden, und zum anderen ist die Tierhaltung
                im trockenen Andalusien extrem teuer. Ein simples Bund Stroh kostet dort ungefähr
                das dreifache von dem, was wir in Deutschland für die gleiche Menge bestes Heu
                bezahlen!
 Genug über dieses Thema, wer nur Urlaub machen will, braucht sich
                  darum nicht zu kümmern. Der Umgang mit den Tieren und das Beobachten der Herde
                  in ihrem großzügigen Auslauf-Gelände geben sicher jedem schöne
                  Stunden, die man hinterher nicht missen möchte Ein Klick auf die Bilder zeigt jeweils eine Vergrößerung. |